Kundenbereich Lungenfunktion – Begriffe

Lungenfunktion – Begriffe

„Die Spirometrie ist eine einfache, schnelle und nicht-invasive sowie preisgünstige Untersuchung zur Messung von Lungenvolumina und Atemstromstärken. Ihr besonderer Wert liegt in der Diagnostik der sehr häufigen obstruktiven Ventilationsstörungen und der Fähigkeit, deren therapeutische Beeinflussbarkeit zu objektivieren. In diesem Sinne dient sie zur Festlegung des Schweregrades der Obstruktion und hilft bei der Beurteilung von Therapieerfolg, Krankheitsverlauf und Prognose. Aussagen über andere Störungen der Lungenfunktion, zu denen der Gasaustausch oder die Funktion der Atempumpe gehören, sind nicht bzw. nur sehr eingeschränkt möglich: So können Patienten mit Atmungsinsuffizienz noch nahezu normale spirometrische Kennwerte aufweisen. Mit der Spirometrie wird daher zwar ein sehr wichtiger, aber eben nur ein Teil der gesamten Lungenfunktion erfasst“. Lit: GLI_S2k-Leitlinie S.2

Was sind die Messwerte einer Spirometrie?

Eine Spirometrie ist eine Lungenfunktionsuntersuchung, die verschiedene Messwerte liefert. Zu den wichtigsten gehören:

Vitalkapazität (VC): Die maximal mögliche Luftmenge, die bei einem tiefen Atemzug eingeatmet und danach maximal ausgeatmet werden kann.
Einsekundenkapazität (FEV1): Die Menge an Luft, die innerhalb der ersten Sekunde nach dem tiefen Einatmen ausgeatmet werden kann.
Tiffeneau-Index: Ein Verhältnis aus der Einsekundenkapazität und der Vitalkapazität, das Aufschluss über den Grad einer möglichen Obstruktion der Atemwege gibt.
Peak-Flow (PEF): Die maximale Geschwindigkeit, mit der Luft bei einem kräftigen Ausatmen aus den Lungen gepresst wird.
Residualvolumen (RV): Die Luftmenge, die nach maximaler Ausatmung noch in den Lungen verbleibt.
Gesamtlungenvolumen (TLC): Die Gesamtheit aller Lungenvolumina, inklusive Residualvolumen.

Die Spirometrie kann auch weitere Parameter wie die maximale Inspirations- und Exspirationsgeschwindigkeit (MIF und MEF) sowie den Atemzugvolumen (VT) messen.

Die Totale Lungenkapazität (TLC)

Die totale Lungenkapazität (TLC) ist ein Maß für die maximale Menge an Luft, die sich in den Lungen befinden kann, wenn sie maximal eingeatmet haben. Die totale Lungenkapazität ist das gesamte Luftvolumen, das die Lungen aufnehmen können, und wird in Litern gemessen. Sie ist ein wichtiger Parameter bei der Beurteilung der Lungenfunktion und wird in der Lungenfunktionsprüfung (nur bei der großen Lungenfunkion mit dem Bodyplethysmograph messbar) gemessen.

Die TLC kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden, wie z.B. Geschlecht, Alter, Körpergröße und körperliche Verfassung. Bei bestimmten Lungenkrankheiten wie Lungenfibrose oder obstruktiven Lungenerkrankungen wie COPD kann die TLC verringert sein.

Die Messung der TLC ist nützlich, um verschiedene Aspekte der Lungenfunktion zu beurteilen, einschließlich des Atemwegswiderstands, der Überblähung der Lungen und des Restvolumens. Eine abnormale TLC kann auf eine eingeschränkte Lungenfunktion, eine Lungenerkrankung oder andere gesundheitliche Probleme hinweisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die TLC allein nicht ausreicht, um eine spezifische Diagnose zu stellen. Die Ergebnisse der TLC-Messung werden in der Regel in Verbindung mit anderen Lungenfunktionsparametern und klinischen Informationen interpretiert, um eine umfassende Beurteilung der Lungenfunktion und möglicher Erkrankungen vorzunehmen.

Die totale Lungenkapazität (TLC), die Alveolarfläche und die Körpergröße

Die totale Lungenkapazität (TLC), die Alveolarfläche und die Körpergröße stehen in gewisser Weise miteinander in Zusammenhang, da sie alle Teil der Lungenfunktion sind. Hier ist eine nähere Erklärung:

Totale Lungenkapazität (TLC): Die TLC ist das gesamte Luftvolumen, das die Lungen aufnehmen können, wenn sie maximal eingeatmet sind. Die TLC hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter das Atemvolumen, das Residualvolumen und das inspiratorische Reservevolumen. Die Körpergröße kann einen Einfluss auf die TLC haben, da größere Menschen tendenziell größere Lungen haben und somit eine höhere TLC aufweisen können.
Alveolarfläche: Leider kann man die Alveolarfläche nicht direkt messen. Aber der Wert der der Alveolarfläche am nächsten kommt ist die TLC. Die Alveolarfläche bezieht sich auf die Gesamtoberfläche der Lungenbläschen (Alveolen), wo der Gasaustausch stattfindet. Eine größere Alveolarfläche ermöglicht einen effizienteren Gasaustausch zwischen den Alveolen und dem Blut. Die Alveolarfläche hängt größenmäßig von der aktiven Körpermasse ab. Die aktive Körpermasse bezieht sich auf die Masse des Körpergewebes, das an der Sauerstoffaufnahme und dem Gasaustausch beteiligt ist, insbesondere die Muskelmasse (Körperfett oder Blutplasma gehören nicht dazu). Eine größere Muskelmasse kann zu einer größeren Ausdehnung des Brustkorbs und der Lungen führen, was zu einer größeren Alveolarfläche beitragen kann.
Körpergröße: Die Körpergröße kann indirekte Auswirkungen auf die Lungenfunktion haben. Größere Menschen haben in der Regel größere Brustkörbe und Lungenvolumina, was zu einer potenziell größeren TLC führen kann. Dies bedeutet jedoch nicht zwangsläufig, dass die Alveolarfläche proportional zur Körpergröße ist. Die Alveolarfläche wird eher von der Anatomie und Struktur der Lungen bestimmt.
Restriktion bedeutet, dass die TLC kleiner ist als der mit Sauerstoff zu versorgenden aktiven Körpermasse entspricht

Es ist wichtig anzumerken, dass der Zusammenhang zwischen Alveolarfläche, aktiver Körpermasse und Körpergröße komplex ist und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird, darunter individuelle Unterschiede, Fitnessniveau, Erkrankungen und andere physiologische Aspekte. Eine genaue Beurteilung der Lungenfunktion erfordert eine umfassende Bewertung durch medizinisches Fachpersonal unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren.