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Im Langzeit-EKG (LZ-EKG) gibt es für supraventrikuläre Extrasystolen (SVES) – ähnlich wie bei VES – keine festen Grenzwerte, aber es existieren klinische Orientierungswerte, die zur Beurteilung der Relevanz herangezogen werden:

  • < 100 SVES/24 h: Häufig als normal angesehen, besonders bei beschwerdefreien, herzgesunden Personen.
  • 100–500 SVES/24 h: Leicht erhöht, meist ohne Krankheitswert.
  • > 500–1.000 SVES/24 h: Moderat erhöht, kann bei Symptomen oder struktureller Herzerkrankung relevant sein.
  • > 1.000 SVES/24 h: Deutlich erhöht, insbesondere wenn:
    • Symptome wie Palpitationen oder Schwindel bestehen,
    • es Hinweise auf supraventrikuläre Tachyarrhythmien gibt (z. B. Vorhofflimmern),
    • eine strukturelle Herzerkrankung vorliegt.

🧠 Klinische Bedeutung

  • SVES gelten meist als benigne, können aber Trigger für Vorhofflimmern oder andere supraventrikuläre Tachykardien sein.
  • Eine Studie zeigte, dass eine SVES-Last von > 270 SVES/24 h nach Pulmonalvenenisolation (PVI) mit einem erhöhten Risiko für ein Vorhofflimmer-Rezidiv assoziiert war

🩺 Therapieüberlegungen

  • Keine Therapie bei asymptomatischen Patienten ohne strukturelle Herzerkrankung.
  • Betablocker oder Antiarrhythmika bei symptomatischen Patienten oder bei hoher SVES-Last mit Tachyarrhythmien.
  • Katheterablation bei SVES als Trigger für anhaltende supraventrikuläre Tachykardien (z. B. AVNRT, AVRT).