Indikation der Lungenfunktion
Die Lungenfunktionsuntersuchung, auch bekannt als Lungenfunktionstest oder Spirometrie, wird in verschiedenen klinischen Situationen indiziert. Hier sind einige häufige Indikationen für die Durchführung einer Lungenfunktionsuntersuchung:
- Diagnose von Atemwegserkrankungen: Die Lungenfunktionsuntersuchung kann dazu beitragen, Atemwegserkrankungen wie Asthma, chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD), Lungenfibrose und Bronchitis zu diagnostizieren.
- Überwachung von Atemwegserkrankungen: Bei bereits diagnostizierten Atemwegserkrankungen kann die regelmäßige Lungenfunktionsuntersuchung helfen, den Verlauf der Erkrankung zu überwachen und die Wirksamkeit der Therapie zu bewerten.
- Voroperative Bewertung: Vor bestimmten chirurgischen Eingriffen, insbesondere an Herz oder Lunge, kann eine Lungenfunktionsuntersuchung durchgeführt werden, um die Lungenkapazität und die Risiken im Zusammenhang mit der Operation zu bewerten.
- Evaluation der Lungenfunktion bei Berufsexposition: Wenn eine Person bestimmten Schadstoffen oder Chemikalien am Arbeitsplatz ausgesetzt ist, kann eine Lungenfunktionsuntersuchung helfen, mögliche Lungenschäden oder -beeinträchtigungen zu identifizieren.
- Kontrolle von Medikamentenwirkungen: Bei der Behandlung von Atemwegserkrankungen kann die Lungenfunktionsuntersuchung helfen, die Wirksamkeit von Medikamenten zu überwachen und die Behandlung entsprechend anzupassen.
Bewertung der Belastungstoleranz: Die Lungenfunktionsuntersuchung kann bei der Beurteilung der Belastungstoleranz und der körperlichen Leistungsfähigkeit hilfreich sein.
- Diagnostik von Atemwegserkrankungen (z. B. COPD, Asthma bronchiale)
- Dyspnoe, Husten und/oder Auswurf
- Screening (Gesundheitsuntersuchung)
- Früherkennung von Schäden durch inhalative Noxen
- Verdacht auf Erkrankungen von Atemwegen, Lunge oder Herz sowie muskuloskelettale Erkrankungen mit Auswirkungen auf die Atmung
- Verdacht auf Erkrankungen der Atempumpe (Atemzentrum, zugehörige Nerven und Muskeln)
- Verlaufsbeobachtung bronchopulmonaler Erkrankungen
- Therapiekontrolle bronchopulmonaler Erkrankungen
- arbeitsmedizinische Überwachung und Vorsorge (z.B. bei Exposition gegenüber Allergenen, anorganischen Stäuben, Rauchbelastungen usw. )
- präoperative Diagnostik
Absolute Kontraindikation für forcierte Manöver:
- Akute lebensbedrohliche Krankheitsbilder jeglicher Art,
- akuter Myocardinfarkt,
- akute fulminante Lungenembolie
- großes aszendierendes Aortenaneurysma
- Spannungspneumothorax
Relative Kontraindikation für forcierte Manöver:
- ausgedehnter Pneumothorax (innerhalb der ersten Wochen)
- Abdomen-/Thoraxoperation (je nach Befund 1 – 4 Wochen postoperativ)
- Augen-/Hirn-/Ohrenoperation (variabel, Rücksprache Operateur)
- Besondere Vorsicht ist zudem bei Hämoptysen unklarer Genese geboten.
Lit: GLI_S2k-Leitlinie S.3
„Die Spirometrie ist eine einfache, schnelle und nicht-invasive sowie preisgünstige Untersuchung zur Messung von Lungenvolumina und Atemstromstärken. Ihr besonderer Wert liegt in der Diagnostik der sehr häufigen obstruktiven Ventilationsstörungen und der Fähigkeit, deren therapeutische Beeinflussbarkeit zu objektivieren. In diesem Sinne dient sie zur Festlegung des Schweregrades der Obstruktion und hilft bei der Beurteilung von Therapieerfolg, Krankheitsverlauf und Prognose. Aussagen über andere Störungen der Lungenfunktion, zu denen der Gasaustausch oder die Funktion der Atempumpe gehören, sind nicht bzw. nur sehr eingeschränkt möglich: So können Patienten mit Atmungsinsuffizienz noch nahezu normale spirometrische Kennwerte aufweisen. Mit der Spirometrie wird daher zwar ein sehr wichtiger, aber eben nur ein Teil der gesamten Lungenfunktion erfasst“. Lit: GLI_S2k-Leitlinie S.2
Was sind Merkmale obstruktiver Lungenerkrankungen?