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Für welches Alter ist die Lungenfunktion mit den GLI-Normwerte geeignet?

Die Global Lung Initiative (GLI) publizierte 2012 spirometrische Referenzwerte basierend auf qualitätskontrollierten Messungen in verschieden Ländern (74.187 gesunde Probanden, Alter 3 – 95 Jahre) (2). Die GLI erstellte Referenzgleichungen für folgende Parameter:

  • –  FEV1 < 95 Jahre
  • –  FVC < 95 Jahre
  • –  FEV1/FVC < 95 Jahre
  • –  FEF25-75 < 90 Jahre
  • –  FEF75 < 90 Jahre
  • –  FEV0.75 für < 7 Jahre
  • –  FEV0.75/FVC für < 7 Jahre

Lit: GLI_S2k-Leitlinie_S.14

 

Wie kann sich der Patient auf eine Lungenfunktionsuntersuchung vorbereiten?

Um sich auf eine Lungenfunktionsuntersuchung vorzubereiten, sollten Patienten einige grundlegende Schritte befolgen:

  1. Informationsaustausch: Der behandelnde Arzt oder das Lungenfunktionslabor wird dem Patienten möglicherweise spezifische Anweisungen geben. Es ist wichtig, alle Fragen zu stellen und die Anweisungen genau zu befolgen.
  2. Medikamenteneinnahme: Falls der Patient Medikamente zur Behandlung von Atemwegs- oder Lungenerkrankungen einnimmt, sollte er den Arzt darüber informieren. In einigen Fällen wird empfohlen, die Einnahme von kurz wirkenden Bronchodilatatoren (z. B. Salbutamol) vor dem Test zu unterlassen, um die natürliche Atemwegsfunktion zu bewerten. Bei Bedarf kann der Arzt spezifische Anweisungen zur Medikamenteneinnahme vor dem Test geben.
  3. Essen und Trinken: In den meisten Fällen gibt es keine speziellen Einschränkungen hinsichtlich der Ernährung vor der Lungenfunktionsuntersuchung. Es wird jedoch empfohlen, große Mahlzeiten direkt vor dem Test zu vermeiden, da dies das Atemvolumen beeinflussen kann. Bei Bedarf kann der Arzt spezifische Anweisungen geben.
  4. Rauchen: Rauchen kann die Lungenfunktion beeinträchtigen, daher ist es empfehlenswert, vor der Untersuchung nicht zu rauchen oder zumindest mehrere Stunden vor dem Test nicht zu rauchen. Dies gilt auch für die Vermeidung von Passivrauch.
  5. Locker sitzende Kleidung: Der Patient sollte bequeme, locker sitzende Kleidung tragen, die das Atmen nicht einschränkt.
  6. Allgemeines Wohlbefinden: Es ist wichtig, dass der Patient vor der Untersuchung ausgeruht ist und sich körperlich und geistig wohl fühlt. Wenn der Patient krank ist oder Atembeschwerden hat, sollte dies dem Arzt mitgeteilt werden.

 

Wird die Lungenfunktion im Sitzen oder im Stehen durchgeführt?

Die Lungenfunktionsprüfung wird im sitzenden Zustand durchgeführt. Die Messung erfolgt im Sitzen, da sich alle GLI-Normalwerte auf die sitzende Position beziehen. Lit:GLI_S2k-Leitlinie_S.9 Diese Position ermöglicht dem Patienten eine bessere Stabilität und Koordination während des Tests. Zudem erleichtert das Sitzen den Patienten das Atmen und die Durchführung der erforderlichen Atemmanöver.

Es gibt jedoch bestimmte Situationen, in denen eine Lungenfunktionsprüfung im Stehen erforderlich sein kann. Dies kann beispielsweise bei spezifischen klinischen Fragestellungen notwendig sein, wie der Bewertung der Auswirkungen der aufrechten Position auf die Atemfunktion oder der Beurteilung der Atemwegsobstruktion während körperlicher Belastung. Lit: GLI_S2k-Leitlinie

 

Beginn der Lungenfunktions-Untersuchung

  • es sollten beengende Kleidungsstücke geöffnet oder abgelegt werden
  • Die Körpergröße sollte gemessen werden
  • Die Nase wird mit einer Nasenklemme luftdicht verschlossen
  • der Patient sitzt aufrecht
  • der Patient wird nicht vom Monitor, der die Lungenfunktion aufzeichnet abgelenkt
  • der Patient folgt den Anweisungen der MTA, die das Lungenfunktionsmanöver erklärt

 

Durchführung der Lungenfunktions-Untersuchung

  • Der Patient nimmt die Spirette zwischen die Zähne
  • die Zunge liegt unter der Spirette
  • die Lippen umschließen das Mundstück fest
  • die Lippen an den Mundwinkeln liegen fest aufeinander und sind geschlossen

Start der Ruhe-Spirometrie:

  • der Patient wird aufgefordert ruhig, normal und gleichmäßig ca. 5* auf dem FRC-Niveau zu atmen
  • dann langsam ausatmen bis zum RV
  • Dann maximal einatmen bis zur TLC

Start des Atemstoßtest:

  • dann erfolgt eine forcierte und maximale Expiration bis zum RV
  • es wird 6s ausgeatmet bis ein deutliches Plateau im zeitlichen Volumenverlauf sichtbar wird
  • dann erfolgt zügig eine Inspiration bis zur TLC
  • und jetzt beginnt der Atemstoßtest von vorne und wird mindestens 2. Mal wiederholt

 

Fehlerzeichen in der Fluss/Volumen-Kurve bei der Expirationsmanöver

  • kein steiler Anstieg bei der Ausatmung bzw. zögerlicher Start der Ausatmung
  • Husten während der Ausatmung
  • zu geringe Anstrengung, deshalb abgerundete obere Spitze
  • zu kleine Fluss/Volumenkurve, weil vorher zu wenig eingeatmet wurde
  • Kurve nicht geschlossen, wegen unvollständiger Ausatmung bzw. unvollständiger Einatmung
  • Die rechte Spitze fehlt, weil die Ausatmung zu früh abgebrochen wurde

Lit: GLI_S2k-Leitlinie_S.12

Kriterien für eine akzeptable Durchführung der Messung

  • um die Reproduzierbarkeit bestimmen zu können müssen mindestens 3 Versuche durchgeführt werden
  • das Expirationsmanöver bei Erwachsenen sollte mindestens 6s betragen
  • Wenn sich das Volumen über 1s um weniger als 25ml ändert

Lit: GLI_S2k-Leitlinie_S.11