+49 331 87 000 144 kontakt@padsy.info

Was versteht man unter systolischen Blutdruck?

Der systolische Blutdruck ist der höhere der beiden Blutdruckwerte und entspricht dem Druck, den das Blut auf die Wände der Arterien ausübt, wenn das Herz sich zusammenzieht und Blut in den Kreislauf pumpt. Es wird normalerweise als die erste Zahl in einer Blutdruckmessung angegeben, zum Beispiel 120/80 mmHg. Ein normaler systolischer Blutdruck liegt unter 120 mmHg, während Werte über 140 mmHg als hoher Blutdruck oder Hypertonie angesehen werden. Der systolische Blutdruck kann von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel Stress, körperliche Aktivität, Alter und Ernährungsgewohnheiten.

Der systolische Blutdruck wird typischerweise am Arm an der Brachialis-Arterie gemessen. Die Brachialis-Arterie befindet sich im Oberarm und ist gut zugänglich für die Blutdruckmessung. Die Messung erfolgt durch Anlegen einer Blutdruckmanschette um den Oberarm, in der Nähe der Ellenbeuge. Die Manschette wird dann aufgepumpt, um den Druck auf die Arterie zu erhöhen, und anschließend wird die Luft langsam abgelassen, während der Arzt oder die Person, die den Blutdruck misst, die arteriellen Geräusche mit einem Stethoskop über der Brachialis-Arterie abhört. Der Punkt, an dem die Geräusche erstmals zu hören sind, entspricht dem systolischen Blutdruck. Deshalb wird der systolische Blutdruck auch als der brachiale systolische Blutdruck, der periphere gemessen wird.

„Die Höhe des systolischen Drucks hängt im Wesentlichen von drei Faktoren ab: der Herzfrequenz, dem Schlagvolumen (das Produkt der beiden ergibt das Herzzeitvolumen oder Herzminutenvolumen) und dem peripheren Widerstand.“ Lit: https://www.blutdruckdaten.de/lexikon/systolischer-blutdruck.html

Was versteht man unter diastolischen Blutdruck?

Der diastolische Blutdruck ist der niedrigere der beiden Blutdruckwerte und entspricht dem Druck, den das Blut auf die Wände der Arterien ausübt, wenn das Herz entspannt ist und zwischen den Herzschlägen Blut in den Kreislauf fließt. Es wird normalerweise als die zweite Zahl in einer Blutdruckmessung angegeben, zum Beispiel 120/80 mmHg. Ein normaler diastolischer Blutdruck liegt unter 80 mmHg, während Werte über 90 mmHg als hoher Blutdruck oder Hypertonie angesehen werden. Wie der systolische Blutdruck kann auch der diastolische Blutdruck von verschiedenen Faktoren beeinflusst werden, wie zum Beispiel Stress, körperliche Aktivität, Alter und Ernährungsgewohnheiten.

Was versteht man unter mittlerer arterieller Druck (MAP)

Er ist ein wichtiger Parameter zur Beurteilung der Organdurchblutung und des Gewebestoffwechsels. Die Formel zur Berechnung des mittleren Blutdrucks lautet:

MAD = diastolischer Druck + 1/3 * (systolischer Druck – diastolischer Druck)

Lit: https://www.blutdruckdaten.de/lexikon/mad-mittlerer-arterieller-druck.html

Der mittlere Blutdruck wird in der Regel in mmHg (Millimeter Quecksilbersäule) angegeben.

Die Normwerte und pathologischen Werte des mittleren Blutdrucks (MAP) können je nach individuellem Gesundheitszustand und spezifischen Umständen variieren. Hier sind jedoch einige allgemeine Richtwerte:

Normwerte:

  • Ein normaler mittlerer Blutdruck liegt in der Regel im Bereich von 70-110 mmHg.
  • Dieser Wert kann jedoch leicht variieren, abhängig von individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität.

Pathologische Werte:

  • Ein niedriger mittlerer Blutdruck (unter 70 mmHg) kann auf eine unzureichende Durchblutung und Gewebesauerstoffversorgung hinweisen. Dies kann durch verschiedene Zustände wie Schock, Dehydratation, Herzinsuffizienz oder Blutverlust verursacht werden.
  • Ein hoher mittlerer Blutdruck (über 110 mmHg) kann auf eine erhöhte Belastung des Herz-Kreislauf-Systems hinweisen. Ursachen können unter anderem Bluthochdruck (Hypertonie), Atherosklerose oder Nierenprobleme sein.

Es ist wichtig zu beachten, dass der mittlere Blutdruck als Durchschnittswert über den gesamten Herzzyklus betrachtet wird und eine allgemeine Einschätzung der Blutdruckbelastung und Durchblutung bietet. Die genaue Interpretation des mittleren Blutdrucks sollte immer im Zusammenhang mit anderen klinischen Parametern und individuellen Faktoren erfolgen. Bei Fragen oder Bedenken sollten Sie sich an einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal wenden, um eine genaue Bewertung und Beratung zu erhalten.

Was versteht man unter zentralen systolischen Blutdruck?

Der zentrale systolische Blutdruck ist der Druck in der Aorta, der Hauptschlagader des Körpers, während der Kontraktion des Herzmuskels. Im Gegensatz zum peripheren systolischen Blutdruck, der am Arm oder Handgelenk gemessen wird, gibt der zentrale systolische Blutdruck Auskunft über den Druck direkt am Ausgang des Herzens.

Der zentrale systolische Blutdruck hat eine wichtige Bedeutung für die Herz-Kreislauf-Gesundheit und kann zusätzliche Informationen liefern, die über den peripheren systolischen Blutdruck hinausgehen. Hier sind einige wichtige Aspekte zur Bedeutung des zentralen systolischen Blutdrucks:

  1. Herzbelastung: Der zentrale systolische Blutdruck spiegelt den Druck wider, dem das Herz ausgesetzt ist, um Blut in den Körper zu pumpen. Ein erhöhter zentraler systolischer Blutdruck kann auf eine erhöhte Belastung des Herzens hinweisen, was auf eine ungünstige Herzfunktion und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hindeuten kann.
  2. Gefäßgesundheit: Der zentrale systolische Blutdruck kann Hinweise auf die Gesundheit der zentralen Arterien geben, insbesondere auf die Elastizität und Steifigkeit der Aorta. Eine verminderte Elastizität der Gefäße kann zu einem erhöhten zentralen systolischen Blutdruck führen und mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen in Verbindung gebracht werden.
  3. Blutdruckbehandlung: Die Messung des zentralen systolischen Blutdrucks kann bei der Auswahl und Überwachung der angemessenen Behandlung von Bluthochdruck (Hypertonie) helfen. Ein hoher zentraler systolischer Blutdruck kann auf eine unzureichende Kontrolle des Blutdrucks trotz normaler peripherer Messwerte hinweisen.

Die Normwerte und pathologischen Werte des zentralen systolischen Blutdrucks können je nach individuellem Gesundheitszustand und spezifischen Umständen variieren. Hier sind jedoch einige allgemeine Richtwerte:

Normwerte:

  • Ein normaler zentraler systolischer Blutdruck liegt in der Regel im Bereich von 90-130 mmHg.
  • Diese Werte können leicht variieren, abhängig von individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht und körperlicher Aktivität.

Pathologische Werte:

  • Ein erhöhter zentraler systolischer Blutdruck (über 130 mmHg) kann auf eine Hypertonie (Bluthochdruck) hinweisen, die mit einem erhöhten Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt, Schlaganfall und Herzinsuffizienz verbunden sein kann.
  • Ein niedriger zentraler systolischer Blutdruck (unter 90 mmHg) kann auf verschiedene Zustände wie Hypotonie (niedriger Blutdruck), Schockzustände oder eine verminderte Herzleistung hinweisen.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Interpretation des zentralen systolischen Blutdrucks immer im Zusammenhang mit anderen klinischen Parametern und individuellen Faktoren erfolgen sollte. Die genaue Bewertung und Interpretation des zentralen systolischen Blutdrucks sollte von einem Arzt oder medizinischen Fachpersonal durchgeführt werden. Einzelne Abweichungen von den Normwerten bedeuten nicht zwangsläufig eine Krankheit, sondern können durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Bei Fragen oder Bedenken sollten Sie sich immer an einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal wenden, um eine individuelle Bewertung und Beratung zu erhalten.

 

Ist der zentralen systolischen Blutdruck ein Messwert für die allgemeine Hausarztpraxis?

„Auch wenn sich in der Studie eine Tendenz zeigt, dass der zentrale systolische Blutdruck eine noch bessere Vorhersage-Qualität für kardiovaskuläre Ereignisse hat, so ist der Effekt in der Routine zu klein. Die zentrale Blutdruckmessung macht in der Routine als Prädiktion keinen zusätzlichen Sinn. Die Studie hat auch noch den Grenzwert für den zentralen (112 mm Hg) wie auch peripheren systolischen Blutdruck (121 mm Hg) identifiziert, bei dem das kardiovaskuläre Risiko am geringsten ist.“ Hochdruckliga am 27.04.2021 Lit: https://www.hochdruckliga.de/nachricht/dpw202101-zentraler-blutdruck-besser-als-oberamblutdruck.

Der periphere Widerstand

Der periphere Widerstand hat einen direkten Einfluss auf den systolischen und diastolischen Blutdruck. Ein höherer peripherer Widerstand führt zu einem höheren systolischen und diastolischen Blutdruck, während ein niedrigerer peripherer Widerstand zu einem niedrigeren Blutdruck führen kann. Der systolische Blutdruck bezieht sich auf den Druck, der in den Arterien herrscht, wenn das Herz Blut pumpt, während der diastolische Blutdruck den Druck bezeichnet, der in den Arterien herrscht, wenn das Herz sich zwischen den Schlägen entspannt. Ein höherer peripherer Widerstand führt dazu, dass das Herz mehr Kraft aufwenden muss, um das Blut durch die Arterien zu pumpen, was zu einem erhöhten systolischen Blutdruck führt. Ein höherer peripherer Widerstand führt auch dazu, dass der diastolische Blutdruck erhöht ist, da das Blut schwerer durch die Arterien fließen kann und es somit mehr Zeit benötigt, um sich zwischen den Herzschlägen zu entspannen. Ein niedrigerer peripherer Widerstand hingegen führt dazu, dass das Blut leichter durch die Arterien fließt, was zu einem niedrigeren systolischen und diastolischen Blutdruck führen kann. Daher ist es wichtig, den peripheren Widerstand im Auge zu behalten und durch entsprechende Maßnahmen zu kontrollieren, um das Herz-Kreislauf-System zu schützen und das Risiko von Bluthochdruck und anderen Gesundheitsproblemen zu reduzieren.

 

Welches Dipperverhalten ist phatologisch?

Als Dipper bezeichnet man eine Person, bei der der Blutdruck in der Nacht um mindestens 10% gegenüber dem Tageswert absinkt. Das Dipper-Verhalten ist normal und physiologisch. Ein Nicht-Dipper-Verhalten, bei dem der nächtliche Blutdruckabfall weniger als 10% beträgt, oder ein Inverted-Dipper-Verhalten, bei dem der Blutdruck in der Nacht sogar ansteigt, sind dagegen pathologisch und können auf eine gestörte Blutdruckregulation und ein erhöhtes kardiovaskuläres Risiko hinweisen. Ein Dipper von 20% bedeutet, dass der Blutdruck des Patienten während des Schlafs um 20% abfällt im Vergleich zum Blutdruck während des Tages und wird als „extremer Dipper“ bezeichnet.

„Normal dipper“ 10–20 %

„Non-dipper“ < 10 %

„Inverted dipper“ < 0 %

„Extreme dipper“ > 20 %

Was versteht man unter Pulsdruck?

Der Pulsdruck ist die Differenz zwischen dem systolischen und dem diastolischen Blutdruck. Er gibt an, wie viel Druck das Herz bei jedem Herzschlag auf die Arterien ausübt und wie gut die Arterien sich an die Veränderungen im Blutfluss anpassen können. Ein hoher Pulsdruck kann ein Hinweis auf eine erhöhte Steifigkeit der Arterien sein und ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen anzeigen. Ein niedriger Pulsdruck hingegen kann auf eine schlechte Herzleistung oder eine niedrige Blutmenge im Körper hinweisen.

Die Normwerte und pathologischen Werte für den Pulsdruck können je nach individuellen Umständen und Gesundheitszustand variieren. Hier sind jedoch einige allgemeine Richtwerte:

Normwerte:

  • Ein normaler Pulsdruck liegt in der Regel im Bereich von 30-50 mmHg.
  • Der systolische Blutdruckwert liegt normalerweise höher als der diastolische Blutdruckwert.

Pathologische Werte:

  • Ein niedriger Pulsdruck (unter 30 mmHg) kann auf verschiedene Zustände hinweisen, wie z.B. eine eingeschränkte Herzleistung, ein niedriges Schlagvolumen, eine periphere Vasokonstriktion oder eine verminderte Blutmenge.
  • Ein erhöhter Pulsdruck (über 50 mmHg) kann auf eine verminderte Gefäßelastizität, eine gesteigerte Schlagvolumenreserve, eine periphere Vasodilatation oder eine erhöhte Blutmenge hinweisen.
  • In einigen Fällen können extreme Werte des Pulsdrucks, sowohl sehr niedrig als auch sehr hoch, auf ernsthafte Gesundheitsprobleme hinweisen und eine sofortige medizinische Aufmerksamkeit erfordern.

Es ist wichtig zu beachten, dass die Bewertung des Pulsdrucks immer im Zusammenhang mit anderen klinischen Parametern erfolgen sollte, wie z.B. dem Gesamtzustand des Herz-Kreislauf-Systems, der Herzfrequenz und dem allgemeinen Gesundheitszustand einer Person. Bei Fragen oder Bedenken sollten Sie sich an einen Arzt oder medizinisches Fachpersonal wenden, um eine individuelle Bewertung und Beratung zu erhalten.

Was versteht man unter der Pulswelle?

Die Pulswelle ist eine sich ausbreitende Druckwelle, die durch die Kontraktion des Herzens erzeugt wird und sich entlang der Arterien ausbreitet. Die Pulswelle wird durch die elastischen Eigenschaften der Gefäßwand modifiziert und überträgt Informationen über die Herz-Kreislauf-Funktion. Die Form und Amplitude der Pulswelle können beispielsweise bei verschiedenen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Arteriosklerose oder Aortenklappenstenose verändert sein und sind daher ein wichtiger diagnostischer Parameter.

Hier sind einige Aspekte, die die Bedeutung der Blutdruck-Pulswelle verdeutlichen:

  1. Elastizität der Arterien: Gesunde Arterien sind elastisch und können sich während des Herzschlags ausdehnen und zusammenziehen. Die Pulswelle gibt Auskunft über die Elastizität der Arterien. Eine normale, gut ausgeprägte Pulswelle deutet auf eine gute Arterienelastizität hin, während eine abgeschwächte oder veränderte Pulswelle auf Gefäßsteifigkeit oder Gefäßerkrankungen hindeuten kann.
  2. Steifigkeit der Gefäße: Wenn sich die Arterien versteifen, verlieren sie ihre natürliche Elastizität, und die Pulswelle wird schneller und stärker. Eine erhöhte Pulswellengeschwindigkeit ist mit einem höheren Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen verbunden, wie beispielsweise Bluthochdruck, Arteriosklerose und Schlaganfall.
  3. Blutdruckvariabilität: Die Analyse der Pulswelle kann Informationen über die Blutdruckvariabilität liefern. Eine angemessene Variabilität des Blutdrucks ist wichtig, um den Bedürfnissen des Körpers in verschiedenen Situationen gerecht zu werden. Eine reduzierte Blutdruckvariabilität kann auf ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen hinweisen.
  4. Herzfunktion: Die Pulswelle spiegelt auch die Leistung des Herzens wider. Durch die Analyse der Pulswelle können Informationen über die Herzfrequenz, die Schlagkraft des Herzens und die Herzfunktion gewonnen werden.

Die Normwerte der Pulswelle können je nach Messmethode und Parameter variieren. Hier sind einige allgemeine Referenzwerte für bestimmte Parameter der Pulswelle:

  1. Pulswellengeschwindigkeit (PWV): Die PWV misst die Geschwindigkeit, mit der sich die Pulswelle entlang der Arterien ausbreitet. Normale PWV-Werte liegen in der Regel unter 10 m/s für Personen unter 50 Jahren und unter 12 m/s für Personen über 50 Jahren. Höhere PWV-Werte können auf eine verminderte Gefäßelastizität hinweisen.
  2. Augmentationsindex (AIx): Der AIx gibt Auskunft über den Grad der reflektierten Wellen in den Arterien und wird in Prozent angegeben. Ein AIx von etwa 0% bis 10% gilt als normal. Höhere Werte können auf eine erhöhte Steifheit der Gefäße hinweisen.
  3. Zentraler Blutdruck: Der zentrale Blutdruck misst den Druck in der Aorta, der Hauptschlagader des Körpers. Normale Werte variieren je nach Alter und Geschlecht, liegen aber normalerweise im Bereich von 90-130 mmHg für den systolischen zentralen Blutdruck und 60-90 mmHg für den diastolischen zentralen Blutdruck.

Es ist wichtig zu beachten, dass diese Normwerte als allgemeine Richtlinien dienen und je nach individuellen Faktoren wie Alter, Geschlecht, Vorerkrankungen und ethnischen Hintergründen variieren können. Zusätzlich können unterschiedliche Messgeräte und Messmethoden zu leicht unterschiedlichen Referenzwerten führen. Daher ist es am besten, sich von einem Arzt oder medizinischen Fachpersonal beraten zu lassen, um die Ergebnisse der Pulswellenmessungen richtig zu interpretieren und zu bewerten.

Literatur:

Bluthochdruck entschlüsselt von Univ. Prof. Dr. Thomas Binder: https://hyper10sion.com/