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In welchen Fällen wird der ABI gemessen?

Die Früherkennung einer pAVK sowie die Beurteilung von Ausprägung und Schweregrad sind die wichtigsten Einsatzbereiche der ABI-Messung. Mit hoher Zuverlässigkeit können wir so abklären, ob Durchblutungsstörungen vorliegen.

Zwischen dem systolischen Blutdruck im Arm und dem im Knöchelbereich bestehen bei gesunden Menschen in der Regel kaum Unterschiede. Ein Knöchel-Arm-Index von 0,9 bis 1,2 gilt daher als normal. In diesem Fall können wir die kardiovaskuläre Erkrankung nahezu 100prozentig ausschließen. Liegt der Wert unter 0,9, ist von einer Durchblutungsstörung in Bereich der Arterien von Becken und Beinen auszugehen, auch wenn bislang keine Symptome aufgetreten sind. Wir empfehlen die ABI-Messung deshalb vor allem Patienten ab dem 55. Lebensjahr, wenn folgende Risikofaktoren vorliegen:

  • Diabetes mellitus,
  • Hypertonie,
  • erhöhte Cholesterinwerte,
  • familiäre Vorbelastung,
  • starkes Übergewicht und
  • Rauchen.

Auch bei einem erhöhten ABI-Wert ab 1,3 handelt es sich um eine krankhafte Veränderung. Ein solcher Wert deutet auf eine besondere Form der Gefäßwandverkalkung hin – auf eine sogenannte Mediasklerose (Verkalkung innerhalb der Muskelschicht der Gefäßwände). Von dieser sind ausschließlich Arterien betroffen, denn nur diese verfügen über eine Muskelschicht. In der Folge einer Mediasklerose kommt es zum Elastizitätsverlust der Blutgefäße.

Lit: https://www.meoclinic.de/fachgebiete/kardiologie/abi-messung/#:~:text=Worauf%20muss%20vor%20der%20Messung,auf%20der%20Liege%20verbracht%20haben

 

Akuter Arterienverschluss

Ursache eines akuten Arterienverschlusses ist meist eine Embolie (siehe unten). Die Folgen hängen vom Ort des Verschlusses ab. So löst zum Beispiel der Verschluss einer Hirnarterie oft einen Schlaganfall aus. Ein akuter Arterienverschluss im Darm resultiert in einem Darminfarkt (Darmischämie). Auch in einem Arm oder Bein kommt es manchmal plötzlich zu einem arteriellen Verschluss; diese Durchblutungsstörungen lösen zum Beispiel akute Schmerzen, eine kalte Hand beziehungsweise einen kalten Fuß und Taubheitsgefühle aus.

https://www.netdoktor.de/symptome/durchblutungsstoerungen/

 

Grenzen der Methode

„Ein ABI Wert im Normbereich schliesst eine pAVK nicht unbedingt aus: Patienten, bei denen genug Zeit zur Entwicklung eines genügenden Kollateralkreislaufs um die Stenose oder den Verschluss herum vorhanden war, können in Ruhe einen normalen ABI zeigen. Deshalb müssen bei starkem klinischem oder anamnestischem Verdacht auf pAVK trotz normalem ABI weitere Abklärungen erfolgen.“ Lit: Matteo Montia, Lucia Mazzolaib; ≈ „Messung des «Ankle-brachial index» zur Früherfassung der pAVK an den unteren Extremitäten“ Schweiz Med Forum 2012;12(27–28):549–553

Lit: https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/9632

Bei Frauen oder Männern mit amputierten Brüsten werden bei einer kompletten Amputation der Brust auch die Lymphknoten an der betroffenen Achsel entfernt. Ohne die Lymphknoten kommt es sehr schnell zu einem Lymphstau mit starker Schwellung des Armes. Deshalb soll alles vermieden werden, was den Lymphabfluss verhindern kann. Durch das Aufpumpen der Blutdruckmanschette kann es zum besagten Lymphstau kommen. Der Aufpumpvorgang kann bei Patienten mit Wassereinlagerungen am Arm (Ödemen) unangenehm werden und auch kurzfristige Schmerzen verursachen, die gesundheitlich als unbedenklich eingestuft werden können. Allerdings können auftretende Schmerzen den Blutdruck erhöhen und die Messung verfälschen.

Lit: am 9.5.2023 https://www.hochdruckliga.de/betroffene/blutdruckmessung/hintergrundinformationen

 

Stadieneinteilung pAVK (Fontaine-Kriterien)

Die pAVK wird in insgesamt vier Stadien eingeteilt.

  • Stadium I: Engstellen sind vorhanden, verursachen aber noch keine oder kaum Beschwerden
  • Stadium II: typische Zeichen der „Schaufensterkrankheit“ (medizinisch: Claudicatio intermittens) mit Schmerzen, die zu regelmäßigen Pausen beim Gehen zwingen (IIa = Gehstrecke ohne Beschwerden über 200m, IIb = Gehstrecke ohne Beschwerden unter 200m)
  • Stadium III: Ruheschmerz, insbesondere nachts
  • Stadium IV: Gewebeuntergang durch die Durchblutungsstörung (Ischämie); offene Wunden entstehen, die schlecht heilen

Lit: https://herzstiftung.de/infos-zu-herzerkrankungen/pavk/symptome-diagnose