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Wieviel Prozent der Menschen spüren Vorhofflimmern?

Nicht alle Menschen, die an Vorhofflimmern leiden, spüren tatsächlich Symptome. Es wird geschätzt, dass bis zu einem Drittel der Menschen mit Vorhofflimmern keine spürbaren Symptome haben. In einigen Fällen wird das Vorhofflimmern jedoch durch einen routinemäßigen Arztbesuch oder eine medizinische Untersuchung entdeckt.

Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Fehlen von Symptomen nicht bedeutet, dass Vorhofflimmern harmlos ist. Vorhofflimmern kann das Risiko von Schlaganfällen und anderen Komplikationen erhöhen, unabhängig davon, ob Symptome vorhanden sind oder nicht. Es ist daher wichtig, regelmäßige medizinische Untersuchungen durchzuführen und das Risiko von Vorhofflimmern und seinen Komplikationen zu minimieren.

Wie kann der Patient selber Vorhofflimmern erkennen?

Patienten mit Vorhofflimmern können unterschiedliche Symptome haben oder auch asymptomatisch sein. Die häufigsten Symptome von Vorhofflimmern sind:

  1. Unregelmäßiger Herzschlag: Das Herz schlägt in einem unregelmäßigen Rhythmus oder Takt, was oft als „Herzstolpern“ oder „Herzrasen“ wahrgenommen wird.
  2. Herzpochen: Patienten können ein schnelles oder starkes Klopfen des Herzens verspüren, was auch als „Palpitationen“ bezeichnet wird.
  3. Müdigkeit und Schwäche: Patienten können sich müde, schwach oder erschöpft fühlen, was auf eine schlechte Herzfunktion zurückzuführen sein kann.
  4. Atemnot: Patienten können Schwierigkeiten beim Atmen oder Kurzatmigkeit erleben, besonders bei körperlicher Anstrengung oder während des Liegens.
  5. Brustschmerzen: Einige Patienten können Brustschmerzen oder ein Engegefühl in der Brust haben.
  6. Schwindel oder Benommenheit: Patienten können sich schwindelig oder benommen fühlen, besonders wenn sie schnell aufstehen oder sich bewegen.

Es ist wichtig zu beachten, dass einige Patienten mit Vorhofflimmern keine Symptome haben oder ihre Symptome sehr mild sind. In anderen Fällen können die Symptome so schwerwiegend sein, dass sie das tägliche Leben beeinträchtigen. Wenn Sie eines oder mehrere der oben genannten Symptome haben, sollten Sie Ihren Arzt aufsuchen, um eine korrekte Diagnose und Behandlung zu erhalten.

 

Wann wird Vorhofflimmern gefährlich?

Vorhofflimmern ist eine Erkrankung, die das Risiko für andere Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, einschließlich Schlaganfall, Herzinsuffizienz und Herzrhythmusstörungen. In einigen Fällen kann Vorhofflimmern gefährlich sein und zu Komplikationen führen, insbesondere wenn es unbehandelt bleibt. Hier sind einige Situationen, in denen Vorhofflimmern besonders gefährlich sein kann:

  1. Wenn es zu einer schnellen Herzfrequenz führt: Wenn Vorhofflimmern zu einer schnellen Herzfrequenz führt, kann dies das Risiko für Komplikationen wie Herzinsuffizienz und Schlaganfall erhöhen.
  2. Wenn es mit anderen Herzkrankheiten verbunden ist: Wenn Vorhofflimmern mit anderen Herzerkrankungen wie koronarer Herzkrankheit oder Herzklappenerkrankungen verbunden ist, kann es das Risiko für Komplikationen erhöhen.
  3. Wenn es zu Blutgerinnseln führt: Vorhofflimmern kann das Risiko für Blutgerinnsel erhöhen, insbesondere im linken Vorhof des Herzens. Wenn diese Blutgerinnsel in den Blutkreislauf gelangen, können sie zu einem Schlaganfall führen.
  4. Wenn es zu Symptomen führt, die die Lebensqualität beeinträchtigen: Vorhofflimmern kann zu Symptomen wie Müdigkeit, Schwäche, Atemnot und Brustschmerzen führen, die die Lebensqualität beeinträchtigen können.

Es ist wichtig, Vorhofflimmern frühzeitig zu erkennen und zu behandeln, um Komplikationen zu vermeiden. Wenn Sie Vorhofflimmern haben, sollten Sie sich regelmäßig von einem Arzt überwachen lassen und die empfohlenen Behandlungen und Lebensstiländerungen befolgen.

 

Vorhofflimmern verändert das Herz auf verschiedene Weise:

 

  1. Unregelmäßiger Herzschlag: In Vorhofflimmern schlägt das Herz unregelmäßig und oft zu schnell, was zu einer unregelmäßigen Blutversorgung des Körpers führt.
  2. Beeinträchtigung der Herzleistung: Durch das unregelmäßige Schlagen des Herzens kann die Pumpleistung des Herzens beeinträchtigt werden. Das Herz ist nicht mehr in der Lage, das Blut effektiv aus den Vorhöfen in die Kammer zu pumpen und das Blut in den Körperkreislauf zu befördern.
  3. Erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel: Bei Vorhofflimmern besteht ein erhöhtes Risiko für Blutgerinnsel, da sich Blut in den Vorhöfen stauen kann, was zu Blutgerinnseln führen kann, die im schlimmsten Fall Schlaganfälle verursachen können.
  4. Elektrophysiologische Veränderungen: Durch die ständige Überlastung und das unregelmäßige Schlagen des Herzens kann es zu strukturellen und elektrophysiologischen Veränderungen im Herzmuskel kommen, die das Risiko für weitere Rhythmusstörungen erhöhen können.
  5. Symptome: Vorhofflimmern kann zu einer Reihe von Symptomen führen, wie z.B. Herzrasen, Kurzatmigkeit, Müdigkeit und Schwindel, die die Lebensqualität beeinträchtigen können.

Es ist wichtig, Vorhofflimmern behandeln zu lassen, um das Risiko von Komplikationen zu reduzieren und das Fortschreiten der Herzveränderungen zu verlangsamen.

Welche Blutverdünner sind bei Vorhofflimmern geeignet?

In der Regel werden bei Vorhofflimmern orale Antikoagulanzien (Blutverdünner) eingesetzt, einschließlich Vitamin-K-Antagonisten (VKA) und NOAKs (neue orale Antikoagulanzien). Die neuen oralen Antikoagulanzien (NOAKs) wie Dabigatran, Rivaroxaban, Apixaban und Edoxaban sind eine Alternative zu Warfarin. Sie sind einfacher zu dosieren und haben ein geringeres Risiko von schweren Blutungen im Vergleich zu Warfarin. NOAKs haben jedoch auch Nachteile, wie z.B. höhere Kosten und eine begrenzte Erfahrung mit der Langzeitbehandlung.

 

Mit welcher Wahrscheinlichkeit bekommt ein Patient ab 65 Jahre durch Vorhoffllimmern mit Blutverdünner einen Schlaganfall?

Das Vorhofflimmern erhöht das Risiko eines Schlaganfalls, da es die Bildung von Blutgerinnseln im Herzen begünstigt, die dann in das Gehirn gelangen und dort eine Blockade verursachen können. Die Behandlung von Vorhofflimmern mit Blutverdünnern kann das Schlaganfallrisiko senken, indem sie die Bildung von Blutgerinnseln verhindert oder zumindest verzögert.

Das individuelle Schlaganfallrisiko bei Vorhofflimmern-Patienten hängt jedoch von vielen Faktoren ab, einschließlich des Alters, des Geschlechts, des Vorhandenseins von Begleiterkrankungen wie Bluthochdruck oder Diabetes, sowie von der Art und Qualität der Blutverdünnungstherapie. Studien haben gezeigt, dass das Schlaganfallrisiko bei älteren Patienten ab 65 Jahren höher ist als bei jüngeren Patienten.

Eine große klinische Studie mit dem NOAK Dabigatran (RE-LY-Studie) ergab beispielsweise, dass das jährliche Schlaganfallrisiko bei Patienten mit Vorhofflimmern, die älter als 65 Jahre waren und mit Dabigatran behandelt wurden, bei etwa 1,5 bis 2,0 Prozent lag. Im Vergleich dazu betrug das jährliche Schlaganfallrisiko bei Patienten, die mit Warfarin behandelt wurden, etwa 2,7 Prozent.

Es ist jedoch wichtig zu betonen, dass das individuelle Risiko von Person zu Person unterschiedlich sein kann und dass die Behandlung von Vorhofflimmern immer individuell auf den Patienten abgestimmt werden sollte. Eine sorgfältige Überwachung durch einen erfahrenen Arzt und die regelmäßige Anpassung der Therapie können dazu beitragen, das Risiko von Schlaganfällen und anderen Komplikationen zu minimieren.